Um die Leistungsfähigkeit und Konzentration zu steigern, greifen immer mehr Menschen zu Neuro-Enhancement, auch bekannt als Hirndoping. Diese sind dem Körper zumeist in Form von chemischen Supplementen zuzuführen und oftmals mit Nebenwirkungen verbunden. Das Ausmaß dieser Nebenwirkungen ist dabei aufgrund von mangelnden Langzeitstudien noch nicht vollständig ergründet. Wer sein Gehirn ohne große Bedenken dopen will, sollte daher lieber zu natürlichen Leistungs- und Konzentrationsboostern greifen - sogenanntem Brainfood. Das gilt auch für die Klausur.

Brainfood ist auf Deutsch mit “Nahrung fürs Gehirn” zu übersetzen, denn alle Nährstoffe, die Ihr Gehirn benötigt, werden aus der Nahrung gewonnen, die Sie zu sich nehmen. Das sollte man im Besonderen in extremen und langfristigen Leistungssituationen wie Lern- und Klausurenphasen oder bei mehrmonatigem Schreiben einer Thesis beachten. Hier möchten und müssen Sie besonders konzentriert und leistungsstark sein, um das bestmögliche Ergebnis herauszuholen.

Die Mischung macht’s

Brainfoods sind Nahrungsmittel, die überdurchschnittlich viele komplexe Nährstoffe enthalten und den Körper damit besonders in seiner Leistungsfähigkeit unterstützen. Ausgeschlossen davon sind Fette und Kohlenhydrate, die vermehrt als gesättigte Fettsäuren oder als einfacher Zucker in Lebensmitteln vorkommen. Im Besonderen Weizenmehlprodukte in allen Verarbeitungsformen und tierische Lebensmittel sind während Leistungsphasen eher in kleinen Mengen zu genießen. Denn obwohl diese Grundnährstoffe essentiell für den Körper sind und zu den wichtigsten Energielieferanten gehören, kommt es darauf an, in welchem Maß und in welcher Form Sie diese zu sich nehmen. Leicht verdaubare gesättigte Fette und einfache Kohlenhydrate, die in ihrer Struktur nicht komplex sind, liefern nur kurzfristig Energie an das Gehirn. Das Manko: Der Insulinspiegel steigt nach dem Essen solcher schnellen Energielieferanten enorm an und fällt dann genauso rapide wieder ab, sodass Müdigkeit und Heißhunger gefördert werden.

Nährstoffe wie Proteine, langkettige Kohlenhydrate, ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und Mineralien (dazu gehören Vitamine, Spurenelemente und Elektrolyte) brauchen dagegen länger, um verdaut zu werden und können gleichmäßiger aufgenommen werden. Zu welchen Alternativen Sie statt dem Wurstbrot mit Butter zum Frühstück oder dem mittäglichen Schoko-Snack greifen sollten und mit welchen Lebensmitteln Sie ihr Gehirn am besten in der Leistungsfähigkeit unterstützen, verraten wir Ihnen hier.

Tee: Wussten Sie, dass Sie durch das Trinken von grünem Tee ihre Konzentrationsfähigkeit steigern können? Dieser enthält neben einem geringen Anteil an Koffein den natürlichen Wirkstoff L-Theanin, der einen nervösen Effekt, wie er nach dem Trinken von Kaffee entsteht, unterbindet. Nachzulesen ist das ausführlich auf dem Blog Flowgrade von Jannis Bude.

Vollkornbrot: In Vollkornmehl-Produkten wie Vollkornbrot sind besonders viele langkettige Kohlenhydrate, Mineralien und Ballaststoffe enthalten. Durch den längerfristigen Abbauprozess dieser Nährstoffe im Magen wird dem Gehirn kontinuierlich Energie zugeführt.

Avocado: Die Superfrucht enthält besonders viele ungesättigte Fettsäuren und vereint zusätzlich viele wichtige Mineralien und besonders viele Ballaststoffe - der perfekte Butterersatz.

Nüsse: Mandeln, Cashew-, Wal- und Erdnüsse haben einen hohen Magnesiumgehalt und bestehen aus besonders vielen ungesättigten Fettsäuren. Diese werden im Körper für die Reizübertragung von Nerven benötigt und können dabei helfen, besser mit Stress umzugehen. Nüsse sind also der perfekte Snack bei aufkommender Panik durch Stress.

Beeren: Dass Obst den komplexeren Zucker enthält - nämlich Fruktose - ist kein Geheimnis. Zudem sind Beeren aller Art reich an Vitaminen. Wenn Sie sich schlapp fühlen, gönnen Sie sich etwas für ihr Immunsystem und essen schwarze Johannisbeeren, Himbeeren oder Erdbeeren. Die lassen sich gut neben beim Lernen für die Klausur naschen.

Bananen: Haben Sie kurz vor dem Abendessen auch manchmal richtige Heißhungerattacken und können es kaum erwarten, bis das Essen fertig ist? Da Bananen einen hohen Kohlenhydratanteil haben, besiegen Sie den kleinen Hunger vorab und können sich so, bis das Abendessen fertig ist, weiterhin auf das Wichtige konzentrieren.

Kartoffeln: Die Stärke in Kartoffeln wird komplex abgebaut und zählt zu den guten Kohlenhydraten, daher machen sie länger satt und fördern eine konstante Leistungskurve. Tipp: Probieren Sie doch mal Süßkartoffeln aus, diese gehören zu den gesündesten Lebensmitteln weltweit und beinhalten überdurchschnittlich viele Vitamine.

Zartbitterschokolade: Sie wollen nicht auf ihre geliebte Schokolade als Belohnung verzichten? Verstehen wir! Doch greifen Sie lieber zu Zartbitterschokolade als zur Vollmilch-Variante, denn Zartbitter heißt diese Schokolade wegen ihres besonders hohen Kakaoanteils, der viel Magnesium enthält. Vollmilchschokolade dagegen hat einen großen Anteil an einfachem Zucker.

Fisch: Thunfisch, Wildlachs und Forelle sind besonders reich an Omega-3-Fettsäuren. Diese wirken sich positiv auf das Kurzzeitgedächtnis aus und sollen die Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit steigern.

Sie wollen wissen, wie Sie Ihre Konzentrationsfähigkeit für die Klausur noch weiter steigern können und fragen sich die ganze Zeit, wann etwas zu flüssigen Lebensmitteln wie Kaffee und Energydrinks kommt? Dabei handelt es sich um sogenannte Hirndoper und diese wirken im Gegensatz zu den aufgezählten Lebensmitteln eher kurzfristig. Ob Hirndoping etwas bringt und welche Tipps es zusätzlich für eine konzentrationsstarke Klausurenphase gibt, können Sie in dem Artikel Klausurvorbereitung - so klappt das Lernen im Studium nachlesen.