Die Klausur ist in 10 Tagen und Du bist noch nicht fit? Dann helfen Dir diese Techniken. Sie helfen übrigens auch schon weit vor der Klausur.

1. Nur noch Klausur-Aufgaben bearbeiten

Es hat wenig Zweck, jetzt noch Skripte oder gar Bücher zu lesen. Du musst zielgerichtet sein und Dich um genau das kümmern, was Dich in der Klausur erwartet und zwar auch in genau dieser Form. Das bedeutet, wenn Du in der Klausur rechnen musst, dann musst Du auch jetzt rechnen. Und zwar mit Papier, Stift und Taschenrechner.

Löse alle Aufgaben und schaue Dir dann noch mal die Bereiche an, in denen Du nicht fit bist. Frage Deine Kommilitonen wegen unklarer Aufgaben und Lösungswegen, denn in den Büchern wirst Du Antworten darauf leider kaum finden!

Nutze die Unterlagen aus der Übung. Die Vorlesungsmitschriften sind oft weniger hilfreich in diesem Stadium.

Du musst vorher aber die alten Klausuren in jedem Fall analysiert haben, um zu wissen, welche Aufgabentypen relevant sind. Auf diese musst Du Dich konzentrieren.

2. Auf Lücke lernen für die Klausur

Ein wichtiges Prinzip der Vorbereitung, wenn die Zeit mal wieder nicht reicht. Allerdings muss man eine intelligente Auswahl treffen. Wenn wir aus 4 Themen zwei auszuwählen haben und es insgesamt 12 Themen gibt, dann können wir genau 2 weglassen, damit unsere Chance noch bei 100 % liegt. Wichtig ist, dass Du weißt, welche 12 Themen es gibt, sonst erlebst Du Überraschungen… Etwas Glück in der Klausur gehört natürlich auch dazu. Doch solltest Du so viel vorbauen wie möglich!

3. Schreiben, schreiben, schreiben - wie in der Klausur

Du kennst den Spruch: Einmal geschrieben, zehnmal gelesen. Vertraue auf die motorische Lernweise. Schreibe die Antworten und Lösungen Deiner Aufgaben wieder und wieder auf Papier. Schreibe auch Formeln oder feststehende Formulierungen wieder und wieder auf. Beschreibe die Blätter nur einseitig, damit Du nicht blättern musst. Zeit ist kostbar. Selbstverständlich wirst Du das Gelesene meist nicht wieder anschauen. Das ist auch gar nicht nötig. Du wirst schon wissen, bei welchen Punkten Du noch nicht fit bist… Wenn Du die alten Klausuraufgaben dreimal durchgearbeitet und richtig gelöst haben, garantiere ich Dir, dass Du mindestens die Hälfte der Punkte holst.

4. Probiere meine 2 Stunden-15 Minuten-Methode fürs Klausur-Lernen

Diese Methode habe ich für mich selbst entwickelt, während eines Auslandssemesters (in Córdoba/Argentinien übrigens). Sie funktioniert wie folgt:

  • Stehe früh auf. (6.00 Uhr ist eine gute Zeit.)
  • Setze Dich möglichst bald an den Schreibtisch.
  • Arbeite 2 Stunden konzentriert.
  • Lege Dich dann zum Schlafen hin, aber nur für 15 Minuten. (Stelle Dir unbedingt einen Timer für 15 Minuten.)

Frage 1: Warum nur 15 Minuten? Weil wir im Schlaf eine flachere Atmung haben und dadurch weniger Sauerstoff ins Gehirn gelangt. Das macht müde. Daher fühlst Du Dich nach zwei Stunden Schlaf am Nachmittag meistens wie gerädert, stimmt’s?

Frage 2: Aber ich schlafe doch gar nicht in den 15 Minuten! Das macht nichts. Ruhe Dich aus, denke an was Du willst. Du brauchst im Grunde nur eine Minute gegen Ende in den Tiefschlaf zu versinken. Und mit etwas Übung gelingt Dir das.

Frage 3: Aber nach den 15 Minuten will ich noch nicht gleich aufstehen! Tja, das gehört zur Selbstdisziplin. Nur im ersten Moment ist es anstrengend, dann bist Du wieder wach. Im Übrigen ist es weniger schmerzhaft, als die Klausur noch mal zu schreiben, oder?

Setze Dich nach dem Schlafen wieder an den Tisch. Wiederhole diese Schicht von 2 h so oft am Tag, wie Du es für notwendig hältst. Übertreibe es nicht. Nach drei Wochen sollten Du mal eine Pause machen, denn diese Methode zehrt schon an Deinen Reserven! Aber dann ist die Klausur hoffentlich schon vorbei. Probiere diese Methode einmal für Dich aus. Sie hat meine Produktivität um wenigstens 30 % erhöht.

5. Lerne allein für die Klausur statt in der Lerngruppe!

In der Klausur heißt es: Jeder stirbt für sich allein. Du musst die Aufgaben ohne jegliche fremde Hilfe lösen. Warum also noch bis kurz davor in der Gruppe lernen? Das bringt keinem viel, auch nicht denen mit noch grossen Wissenslücken. Es ist besser, erst mal den Stoff aufzuholen und dann noch mal eine gemeinsame Fragestunde abhalten. Das ist übrigens eine gute Möglichkeit für die Fleißigen, ihren Stand zu kontrollieren.