Klausur. Schon das Wort klingt bedrohlich. Du wirst eingeschlossen und musst in einer bestimmten Zeit über etwas schreiben, das Du nur mehr oder weniger gut kennt. Hinterher gibt’s eine Note, die womöglich noch über Dein weiteres Leben entscheidet.

Natürlich versuchst man, es so gut wie möglich hinter Dich zu bringen. Aber gibt es denn keine sicheren Methoden, Klausuren besser zu bestehen?

Gründe für das Scheitern in Klausuren gibt es viele: die Aufgaben sind zu schwer, zu wenig Zeit, zu spät mit dem Lernen angefangen, auf falsche Informationen verlassen, Lücken an der falschen Stelle etc.

Die Krux dabei ist: sobald mehr als fünf Teilnehmer ein akzeptables Klausurergebnis erzielen, kannst Du nicht mehr behaupten “das war viel zu schwer“. “Streber“ und Überflieger werden wohl deshalb nicht gemocht…

Nach meiner Erfahrung aus tausenden Stunden Repetitorium brauchst Du für Erfolg in Klausuren diese vier Voraussetzungen:

  • Klare Vorstellung davon, welche Inhalte klausurrelevant sind.
  • Klare Vorstellung von dem, was in der Klausur zu tun ist.
  • Klausurorientierte Aufbereitung und Strukturierung des Stoffs.
  • Effektive und klausurorientierte Lern- und Trainingsmethoden.

Eigentlich scheint das klar zu sein. Aber viele Klausuren gehen schief, weil es praktisch nicht klar ist.

Um Klausuren erfolgreich zu bestehen, brauchst Du eine zuverlässige Methode. Wir haben für unsere Wirtschaftsrepetitorien die Studeo-Methode entwickelt. Sie hat sich über die Jahre glänzend bewährt und findet sich ausführlich im Klausur-ABC - Immer Bestnoten. Die folgenden Inhalte stammen aus dem Buch.

Voraussetzung 1: Klare Vorstellung davon, welche Inhalte klausurrelevant sind.

Je weniger Du über die Klausurinhalte weißt, umso höher ist das Risiko, das Falsche zu lernen und die Klausur zu “verhauen“. Daher musst Du rechtzeitig vor der Klausur relevante Informationen aus einschlägigen Quellen beschaffen und nach bestimmten Gesichtspunkten auswerten.

Relevante Informationsquellen sind Vorlesungen, Übungen, Tutorien, Literaturverzeichnisse, alte Klausuren, Skripte, Mitschriften, Sprechstunden, etc. Die Studeo-Methode bietet Dir ein einfaches und praktikables Instrumentarium in Form von Checklisten und Profilen, um wichtige von weniger wichtigen Inhalten zu trennen.

Bei richtiger Anwendung der Methode kannst Du den Möglichkeitsbereich für Klausurinhalte mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 – 80% definieren. Beherrsche diese Inhalte, dann stehen auch Deine Chancen bei 60 – 80%, die Klausur zu bestehen.

Der Zeitaufwand für diese Prozedur ist im Normalfall nicht mehr als 1 Tag. Und er ist gut angelegt, denn die Chancen für die Klausur steigen überproportional.

Voraussetzung 2: Klare Vorstellung von dem, was in der Klausur zu tun ist.

Um die Klausur zu bestehen, reicht es nicht, wenn Du den Stoff kennst und kannst. Du musst ihn auch “in exakt der Form bringen können“, die in der Klausur verlangt wird.

In typischen Klausuren kommen immer folgende Aufgabentypen vor:

  • Kurze Sachfragen
  • Rechenaufgaben
  • Aufsatzthemen
  • Multiple-Choice-Tests
  • Fallstudien

Alle anderen Aufgabenstellungen sind auf diese Grundtypen zurückzuführen oder Kombinationen davon.

Für die jeweilige Klausur musst Du herausfinden, welche Typen verlangt werden und wie mögliche Fragestellungen aussehen. Das erfährst Du am sichersten aus alten Klausuren oder auch aus Probeklausuren des Lehrstuhls. Gibt der Lehrstuhl keine Klausuren heraus, dann frage in der Übung oder Vorlesung nach der Art der Aufgabenstellungen. Auch die Sprechstunde solltest Du dafür nutzen.

Deine gesammelten Informationen entscheiden dann über die Aufbereitung des Materials und die Form des Lernens.

Neben den Aufgabentypen sind auch die Arten der Fragestellung wichtig. Es gibt große Unterschiede zwischen den folgenden Aufgaben und Anforderungen:

Erklären, erläutern, beschreiben, skizzieren, beurteilen, bewerten, nennen, vergleichen usw.

Jede Anforderung verlangt etwas anderes und muss anders trainiert werden.

Im Klausur-ABC findest Du diese Aufforderungen in einer Tabelle systematisiert und anhand von Beispielen erläutert.

Voraussetzung 3: Klausurorientierte Aufbereitung und Strukturierung des Stoffs.

Diese Voraussetzung basiert auf den Erkenntnissen der ersten beiden. Wenn Du die relevanten Inhalte und die Form der Aufgabenstellung kennst, kannst Du den Stoff entsprechend für die Klausur aufbereiten.

Deine Form der Aufbereitung orientiert sich an den Aufgabentypen. Nehmen wir als Beispiel Rechenaufgaben.

Um gut mit Rechenaufgaben zurechtzukommen, brauchst Du die folgenden Unterlagen:

  • Systematik der Aufgabentypen nach Themen
  • Symbolliste
  • Formelsammlung
  • Aufgabensammlung mit Lösungen
  • detaillierte Lösungswege = Algorithmen

Als erstes musst Du die Aufgaben nach Konzepten ordnen (z.B. in Mathematik Integralrechnung, Komplexe Zahlen, Folgen und Reihen, Zinsrechnung etc.)

Du brauchst unbedingt eine Formelsammlung. Mitunter gibt der Lehrstuhl oder die Fachschaft eine heraus. Falls nicht, musst Du Dir selbst eine Übersicht zusammenstellen.

Eine Aufgabensammlung wird meist vom Lehrstuhl oder der Fachschaft verbreitet. Sie sollte auf jeden Fall alte Klausuraufgaben enthalten.

Lösungen zu den Übungs- und alten Klausuraufgaben gibt es oft nicht in brauchbarer Form. Meistens gibt es Mitschriften aus Übungen oder Tutorien. Du musst Dir solche Unterlagen besorgen.

Algorithmen oder Rechenanleitungen (“Kochrezepte“) sind unverzichtbar fürs Rechnen. Leider gibt es so gut wie keine in schriftlicher Form. (In den Studeo Klausurtrainern für Statistik, Mathematik, VWL und BWL gibt es beispielhafte Lösungen mit ausführlichen Schritten und zusätzlich Algorithmen!)

Natürlich brauchst Du für die Erstellung dieser Unterlagen Zeit. Aber dafür bist Du besser auf das Lernen und die Klausur vorbereitet.

Jeder Aufgabentyp erfordert besondere Unterlagen. Ausführliche Analysen und Anleitungen zur Entwicklung finden sich im Klausur-ABC. Die Klausurtrainer vom Studeo Verlag sind auf genau diese Weise strukturiert.

Voraussetzung 4: Effektive und klausurorientierte Lern- und Trainingsmethoden.

Erst jetzt beginnt das eigentliche Lernen. Dabei kommt es auf Methodik und Organisation an. Dabei hilft Dir der Studeo Klausur Masterplan.

Jeder muss nach seiner eigenen Methode lernen, sagt man. Das stimmt und stimmt auch wieder nicht. Natürlich muss jeder so lernen, wie es für ihn richtig ist, nach seinen Methoden und Vorlieben. Doch im Hinblick auf die Klausur solltest Du zwei Phasen unterscheiden: Lernen und Behalten des Stoffs auf der einen Seite und auf der anderen Seite Trainieren kurz vor der Klausur.

Nennen wir das eine (Stoff)-Lernen und das andere Klausurtraining. Lernen findet während des gesamten Semesters statt (hoffentlich), Klausurtraining meist erst kurz vor der Prüfung.

Für die erste Phase gibt es viele Methoden, je nach Lerntyp. Für die zweite Phase gibt es genau genommen nur die speziellen Methoden je nach Anforderungen und Aufgabentypen in der Klausur.

Phase I. Methoden zum Lernen des Stoffes

Möglichkeiten sind: leise lesen, laut lesen, dem Spiegel vorsprechen, jemandem vorlesen, Karteikarten anlegen und damit üben, in Vorlesung oder Übung gut zuhören, erklären lassen, jemandem die Inhalte erklären, alles aufschreiben, ein Skript schreiben etc.

Du weißt noch von der Schule her, welche Methoden für Dich am besten funktionieren. Es kann allerdings nicht schaden, auch andere Methoden auszuprobieren. Schließlich sind die Anforderungen doch etwas anders als in der Schule.

Du solltest schon in dieser Phase anfangen, alte Klausuraufgaben zu bearbeiten und wie in der Klausur die Lösungen im Klausurzeitrahmen aufzuschreiben.

Phase II. Klausurtraining - kurz vor der Klausur

Die sogenannte heiße Phase beginnt spätestens drei Wochen vor der Klausur. Du hast die Vorbereitungen erledigt, kennst weitgehend die Inhalte und Anforderungen der Klausur und hast die nötigen Unterlagen.

Jetzt musst Du nur noch eines tun: von früh bis spät Klausuraufgaben bearbeiten.

Bearbeiten heißt: diese Aufgaben so wie in der Klausur in der vorgegebenen Zeit lösen und die Lösungen hinschreiben.

Um den richtigen Trainingseffekt zu erzielen, musst Du pro Aufgabentyp mindestens fünf Übungsaufgaben bearbeiten, immer wieder. Die Zahl der Aufgaben und Aufgabentypen, die Du beherrschst, sollte in dieser Phase sehr schnell zunehmen.

Dies ist das Sinnvollste, was Du kurz vor der Klausur machen kannst.

Arbeite diese Punkte konsequent ab und Du schreibst garantiert Deine besten Klausuren aller Zeiten.